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Abenteuer Hardy Heron: Erstes Fazit

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Ich lag am Strand, unter der Sonne Spaniens, als die neue Ubuntu-Version 8.04 „Hardy Heron“ erschien. Seid mir nicht böse, mir war es zu diesem Zeitpunkt herzlich egal ;-)
Und das Beste – nachdem ich Anfang Mai wieder vor der Kiste saß, gab es genügend „erste Eindrücke“ im Forum, mit welchen ich mir ein Bild von der neuen Version machen konnte. Und da überwiegten die positiven Meldungen, deshalb stürzte ich mich auch in das Abenteuer „Kühner Reiher“. Hier mein Fazit:

Als erstes musste mein Laptop dran glauben. Da ich ihn seltener produktiv nutze, ist das mein Testgerät. Hierbei handelt es sich um einen etwas betagten Dell Latitude C840 mit max. 1,8GHz und 512MB Speicher. Die erste Überraschung: Hardy kann ich nun ab dem Bootscreen installieren und muss nicht erst hochfahren. Die Installation verlief angenehm schnell und unkompliziert. Knackpunkt war bisher die Grafikkarte, eine GeForce 4 440go. Damit konnte ich bisher die 3D-Effekte vergessen. Aber nicht bei Hardy Heron! Hier liefen diese, nach Installation der nvidia-Treiber sofort! Und auch wenn der Laptop schon 5 Jahre alt ist, Ubuntu läuft angenehm flott und ohne Probleme, bis heute! Alle wichtigen Programme, die ich auf dem Laptop benötige, funktionieren einwandfrei. OpenOffice, Firefox 3 Beta, Thunderbird, Tomboy und alle meine Vieos/Musikdateien lassen sich abspielen. Leute, hier bin ich ganz begeistert!

Jetzt kam mein DesktopPC dran. Sollte ich neu installieren? Denn seit einem Jahr lief hier Feisty und das Upgrade auf Gutsy nahezu perfekt. In letzter Zeit verhielt sich aber Gnome ein wenig seltsam. Nun, die Neugier und die Aussicht, ein frisches System zu haben, gab schließlich den Ausschlag.

Also sicherte ich alle Daten und aktualisierte vorsichtshalber die noch vorhandene XP-Installation, denn ich muss ja auch mit dem PC meine Brötchen verdienen und kann mir einen längeren Ausfall nicht leisten. Das war zum Glück eine gute Idee!

Wichtig sind mir folgende Anwendungen: Apache, MySQL, PHP und Samba müssen wieder funktionieren, und ich benötige auf alle Fälle vmware, da ich auf einige XP-Programme nicht verzichten kann. Bisher war das ja alles kein Thema, denn es funktionierte einwandfrei. Was ist also passiert?

Um es kurz zu machen: Nichts funktionierte mehr so wie es soll! Die Beta 3 von Firefox stürzt laufend ab, die Konfiguration der Serverfunktionen raubte mir den Schlaf und das Schlimmste: vmware funktioniert unter Hardy Heron nur in einer Betaversion, da die bisherige Version nicht mit dem neuen Kernel zusammenarbeitet! Diese Beta des vmware-Servers 2 ist ganz anders aufgebaut, die Einstellungen tätigt man nun über den Browser. Oh Mann, wenn ich das nur vorher gewusst hätte! Die existierende Virtuelle Maschine mit XP habe ich zwar zum Laufen gebracht, aber die läuft so zäh, damit ist ein vernünftiges Arbeiten nicht möglich!

Und da frage ich mich: Kann das denn wahr sein? Cannonical legt großen Wert auf Virtualisierung und darauf, im Business ernst genommen zu werden – und dann funktioniert keine vernünftige Version von vmware?

Nun, ich habe mich echt an Ubuntu gewöhnt und wie auch dieses Blog zeigt, bin ich ein begeisterter User, den nichts so schnell aus der Ruhe bringt. Wenn diese Lösung nicht funktioniert, steigen wir endlich komplett um. Photoshop läuft über Wine und mein wichtigstes Werkzeug, ein guter Editor für HTML/CSS/JavaScript/PHP finde ich vielleicht in Eclipse. Bisher arbeite ich unter XP mit RapidPHP bzw. seit kurzem mit dem WeBuilder, beides exzellente Editoren des lettischen Programmierers Karlis Blumentals. DAS ist ein Editor, welcher mir ALLE Wünsche erfüllt! So muss ein Programm funktionieren. Ich habe Quanta, Bluefish, Geany und viele andere getestet, mit keinem kann ich so gut arbeiten und keines läuft (und das ist das wichtigste!) so stabil.

Mit Eclipse habe ich schon erste Erfahrungen und diese waren doch recht angenehm. Jetzt kam der Härtetest. Mehrere Stunden arbeiten mit diesem Programm. Hmm. Auch hier wurde ich enttäuscht. Das Programm stürzt mindestens dreimal in der Stunde ab. Ich habe die Java-Bibliotheken gewechselt, nichts zu machen.

Moral dieser Geschichte, die ich unter XP schreibe: „never change a running system!“ Das hat man schon gehört, man sollte sich auch dran halten! ;-)
Demnächst kommt ein neuer PC ins Haus, dann starte ich einen neuen Versuch! Denn Ubuntu hat das Zeug, dem Marktbeherrscher Paroli zu bieten. Aber der Weg dahin ist oft etwas steinig und stressig. Das Problem mit dem vmware-Server ist nicht schön, aber wir sind alle nur Menschen und machen Fehler. Dass keiner der großen HTML-Editoren zuverlässig arbeitet, DAS stimmt mich hingegen sehr nachdenklich!


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